Auf Augenhöhe mit Precht

04. 04. 2018 Aktuell, Lab  Kommentare

Beim Wirtschaftsforum Singen fand sich Starreferent und Buchautor Richard David Precht in ungewohnter Rolle wieder: Er war sowohl Keynote-Speaker als auch Leiter eines Workshops. Fotos: Frank Müller

Beim diesjährigen Wirtschaftsforum Singen zum Thema „Nachhaltigkeit – Hype oder Haltung?“ ging es dank toller Gäste und interaktiver Formate wieder höchst lebendig zu. Und zum ersten Mal bot ein Star-Referent auch Workshops an. So kamen 850 Gäste mit dem Philosophen Richard David Precht in direkten Austausch.


„Dass ein Top-Referent auch in Workshops eingebunden ist, das hatten wir noch nie“, schwärmt Reinhold Maier, Marketingleiter der Stadthalle Singen. VAUDE-Geschäftsführerin Antje von Dewitz – vielfach ausgezeichnete Unternehmerin in Sachen Nachhaltigkeit – sowie die micelab-Leadpartner Gerhard Stübe und Urs Treuthardt leiteten ebenfalls Workshops. Zusätzlich hielt Richard David Precht am Abend einen Vortrag über „Nachhaltige Bildung“.

„Nachhaltigkeit – Hype oder Haltung?“ lautete das Thema des Wirtschaftsforums, das am 20. März bereits zum siebten Mal in der Stadthalle Singen über die Bühne ging, „und wieder etwas anders war als die zuvor“, wie Maier betont: „Das Publikum ist immer eine Mischung aus neuen und treuen Gästen, die meist sehr offen sind für innovative Ansätze.“

Intensive Formate und Ko-Kreation in Reinkultur
„Die Ansätze des micelab:bodensee haben sich beim Forum vor allem in der Intensität der verschiedenen Formate widergespiegelt“, resümiert Maier. „Sie sind lebendig und fördern die Beweglichkeit – sowohl körperlich als auch intellektuell.“

Wichtig sei dabei gewesen, die Leute gut „abzuholen“. So hatten sie jeweils zu Beginn der Workshops die Möglichkeit einander kennenzulernen: in kurzen Diskursen mit wechselnden Rollen, soziographischen Aufstellungen oder Murmelrunden, in denen jeder jedem einmal für ein erstes Kennenlernen gegenüberstand. „Die Teilnehmer konnten sich rasch vertraut machen und gut miteinander arbeiten. Das war dann Ko-Kreation in Reinkultur!“

Jeder der drei Workshops fand dreimal statt: Dies ermöglichte den Gästen, an allen teilzunehmen. „Das war ein großer Vorteil. Man musste sich nicht entscheiden und versäumte keine der Runden“, sagt Reinhold Maier und ergänzt: „Jeder Durchlauf war anders, lebendig ging‘s aber überall zu.“

Nachhaltige Bildung
Urs Treuthardt gestaltete gemeinsam mit Gerhard Stübe einen Workshop zu Nachhaltigkeit und guter Begegnungskultur bei Veranstaltungen. Für sie ist das Konzept, das Thema mit einem interaktiven Format zu verknüpfen, voll aufgegangen. „Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen bedeutet ja nicht nur, dass man mit dem Zug kommt, sondern eine Begegnungskultur schafft, in der sich die Menschen austauschen und langfristig etwas davon haben – also nachhaltig lernen. Darum geht es in der Bildung allgemein. Darauf ist Richard David Precht ja auch in seinem Abendvortrag eingegangen. Insofern war das Forum auch inhaltlich eine runde Sache“, so Treuthardt.

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